"landart-spiekeroog"



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Das Inselinnere

 

... Der Friederikenwald ist neben all seinen anderen Besonderheiten auch ein Ort der Kunst und der Magie. Am Rande des Wäldchens liegt nahe einer Weggabelung ein Platz, an dem ein oder mehrere unbekannte Künstler seit einigen Jahren einer meditativen Arbeit nachgehen und die meist zufällig Vorbeikommenden mit einem sich stetig wandelnden Kunstwerk überraschen. Im Herzen dreier eng beieinanderstehender Kiefern erschuf der Künstler zunächst einen Kranz aus Kiefernhölzern, dessen Außenseite alle drei Baumstämme berührte. Seit einem unbekannten Tag im Frühjahr 2016 sind es drei Kränze, die jeweils einen Baumstamm umsäumen. Mit ineinander verschachtelten Zweigen sind die Kränze an ihren Seiten miteinander verbunden. Der Ort unter den Kiefern scheint nicht zufällig gewählt: Schamanen schreiben dem rechten Baum liebende, dem mittleren sehnsuchtsvolle und dem linken Baum unterstützende Eigenschaften zu. ...

 

Aus "111 Orte auf Spiekeroog die man gesehen haben muss", Ingo Stock, emons Verlag, 2018.

Der Autor des Buches "111 Orte auf Spiekeroog, die man gesehen haben muss", Ingo Stock, hat den Ort im Friederikenwäldchen auf der Nordseeinsel Spiekeroog wunderbar als "Ort der Kunst und der Magie" beschrieben.

Er vermutet zu recht, dass dieser Ort nicht zufällig gewählt wurde, um dort "Im Herzen dreier eng beieinanderstehender Kiefern" einen Kranz aus Kiefernzweigen zu schaffen. Tatsächlich war es die besondere, "magische" Stimmung dieses Ortes, die mich im Sommer 2015 dazu inspirierte, aus den vor Ort aufgesammelten, trockenen Kiefernzweigen einen Kranz zu formen, "dessen Außenseite alle drei Baumstämme berührte".

Das den drei folgenden Bildreihen vorangestellte Einzelbild zeigt diesen Kranz und fängt die besondere Stimmung dieses Ortes ein.

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1. Bildreihe

Im Sommer 2016 war von dem Kranz, den ich zwischen die drei eng beieinanderstehenden Kiefern geschaffen hatte (siehe Einzelbild), nicht mehr viel zu sehen. Er war unter einer Decke aus trockenen Kiefernnadeln und herabgefallenen Kiefernzapfen verschwunden. Wind und Wetter hatten ihm zugesetzt.

Ich "räumte ein bisschen auf" und formte nun um jede der drei eng beieinander stehenden Kiefern jeweils einen einzelnen Kranz. Die Zweige der drei Kränze griffen ineinander und überschnitten sich.

Im Jahr 2018 erschien dann das Buch "111 Orte auf Spiekeroog, die man gesehen haben muss".

Der Autor des Buches hatte den Werdegang meines Schaffens an diesem besonderen Ort im Friederikenwäldchen verfolgt und niedergeschrieben. Es war wie eine Verpflichtung für mich, diesen Platz als einen der "111 Orte auf Spiekeroog, die man gesehen haben muss" für die Besucher der Insel sichtbar zu erhalten.

Dies entspricht aber nicht dem Sinne von Landart, die in der Natur aus dort vorgefundenen Materialien entsteht und anschließend der Vergänglichkeit überlassen wird.

Dennoch erneuerte ich im Jahr 2018 noch einmal die Kränze, die die drei eng beieinander stehenden Kiefern umsäumten.

Die Fotos dieser Bildreihe stammen aus dem trockenen Sommer 2018.

 

2. Bildreihe

Im Sommer 2020 war die Stimmung des Ortes  durch die große Trockenheit der Jahre 2018/19 eine andere geworden.

Zeit, etwas zu verändern!

Am Fuße von vier Kiefern, die den Platz in einem Halbrund einrahmen, entstanden einzelne, weiter auseinander liegende Kränze.

Zwei der drei eng beieinander stehenden Kiefern waren  mit einbezogen worden und waren ebenfalls von Kränzen umsäumt.

 

Die 3. Bildreihe

stammt aus dem Sommer 2022.

Meist entsteht meine Landart abseits von Wegen, an Orten, die für Spaziergänger nicht direkt einsehbar sind.

Auf dem Feentanzplatz, wie ich diesen Ort im Friederikenwäldchen wegen seiner magischen Stimmung zu nennen pflege,

war dies anders.

Der ursprünglich "im Herzen dreier eng beieinanderstehenden Kiefern" entstandene Kranz aus dem Jahr 2015 (siehe Einzelbild) war nur für sehr aufmerksame Spaziergänger wahrnehmbar, zumal zu dieser Zeit noch wesentlich mehr Gras und Unkräuter an dieser Stelle wuchsen. Nach und nach rückten die in den darauffolgenden Jahren entstandenen Kränze immer mehr in die Mitte des Platzes, so dass jeder vorbeikommende Spaziergänger sie wahrnehmen musste - so vor allem mit den vier unterschiedlich großen Kränzen, die 2022 mitten auf dem Platz entstanden sind.

Farblich heben sie sich kaum vom Untergrund, den trockenen Kiefernnadeln, ab. Jeder Spaziergänger, der vorbei kommt, nimmt sie dennoch, selbst aus dem Augenwinkel heraus wahr, denn diese Form, akurat im Rund angeordnete Zweige, kommt so in der Natur nicht vor.

Mein Anliegen, die Menschen auf die Schönheit der Natur und ihre Belange aufmerksam zu machen, veranlasst mich, meine Landart für Andere sichtbarer zu platzieren.

Seitdem verändern vorbeikommende Spaziergänger die Überreste der Kränze auf dem "Feentanzplatz" beständig. Sie fügen einzelne Zweige hinzu, legen Zapfen hinein oder drumherum oder ergänzen neue Kränze aus Zapfen oder Zweigen.

So bleibt dieser Platz auch ohne mein weiteres Zutun als besonderer Ort im Fiederikenwäldchen auf Spiekeroog erfahrbar.

 

 

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